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  • AutorenbildUrsula Wohlrab

Wie ein Aufkleber mich aus der Bahn wirft...

Aktualisiert: 18. Sept. 2023

Heute ist ein guter Tag. Ich habe nur leichte Kopfschmerzen und mein Energieakku scheint sich ein bisschen aufgeladen zu haben.


Sofort beginnt der Antreiber in mir den Tag mit liegengebliebenen Aufgaben zu verplanen. Als mir dies bewusst wird, stoppe ich ihn sofort. Ich werde ihm heute nicht die Oberhand überlassen, sondern achtsam und vorsichtig mit meinen Kräften haushalten.


In Etappen und mit Pausen mache ich mich fertig. Nach einer weiteren Pause sortiere ich die Schmutzwäsche, welche ich nach einer noch längeren Pause zur Waschmaschine in den Keller bringe. Beim Zurückkehren in die Wohnung sammle ich noch schnell die Post ein.


An meiner Formulierung “noch schnell“ erkenne ich - leider erst im Nachhinein - das erste Warnzeichen.


Auf dem Weg in den ersten Stock überfliege ich die Post. Schlagartig wird mir übel, mein Herz beginnt zu rasen, währen es in meinen Ohren rauscht und pfeift.


Ich hatte vor drei Wochen für einen Herrn in Amerika eine Valentinstagskarte gemalt. Sie war nun bereits über zwei Wochen auf dem Weg zu ihm. Das dachten wir zumindest, denn nun lag sie mit einem Hinweis vom Zoll, dass sich die Bestimmungen geändert hätten, wieder in meinen Händen.


Die Kombination von Wäsche in den Keller bringen, Post einsammeln und emotionalem Stress reichten aus, um mich vollkommen aus der Bahn zu werfen.


Mein Herz rast, ich zittere, und bekomme einen starken Migräneanfall mit Nervenschmerzen in der linken Gesichtshälfte. Von jetzt auf sofort bin ich extrem lärm- & lichtempfindlich.


Das war's dann wohl mit dem guten Tag.


Statt des geplanten Frühstück bleibt nur der Rückzug in das abgedunkelte Schlafzimmer mit Lärmschutzkopfhörern.


Hier liege ich nun mit meinen Schmerzen, meiner Überforderung und voller Angst. Angst dem allen nicht gewachsen zu sein und Angst alles, was mir lieb ist zu verlieren...


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